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Der Jahrespoll 2022 - Timos Highlights des Jahres
Was war Top, was war Flop
TIMO
Tops und Flops des Jahres
THE BEST OF THE BEST - UNSERE ALBEN DES JAHRES 2022
OLAF | MAIK | THOR | MARCUS | CLEMENS | CHRISTIAN | EMZETT | MARKY | SCHAACKI | STEPHAN
PATRICK | SHADOWMAN | JANO | TIMO | NICLAS | PATTY
Ein auf und ab in diesem Jahr, dennoch hatte dieses Jahr viele tolle Eindrücke zu offenbaren. Die rein musikalisch den Thron bei mir für die tasmanischen Teufel von Psycroptic ebneten. Was für ein monumentales Album, das bei weitem meine gehobenen Ansprüche besänftigen konnte. Und auch weiterhin haben mich die erfrischenden Werke von Sigh, Dark Millenium, Soreption, Messa und Revocation komplett überzeugt.
Dabei fand ich weitaus mehr als 50 Alben ansprechend, die ich in den inneren Kreis meiner Auswahl zog. Das hieß dann natürlich obsessives hören für ein Jahresendresultat. Die Veröffentlichungsflut fördert natürlich eher nicht die Qualität der Releases, vieles ist dann doch eher Durchschnitt, häufig fehlte mir die Eigenständigkeit.
Gerade von den Altvorderen fehlt mir immer wieder der Mut auch mal neue Wege zu gehen, also auf Nummer sicher.
So verbrachte ich Zeit mit stöbern in den vergangenen Monaten, ist mir nicht doch ein Album entwischt und wurde unbeachtet zur Seite geschoben? In der Hinsicht bin ich dann ziemlich pedantisch. Nun ist es vollbracht und ich bin mehr als zufrieden.
Aber auch dieses Jahr war von Seuchen aller Art geprägt, Krieg und menschlicher Stumpfsinn aller Orten. Absoluter Tiefpunkt war für mich allerdings der Verlust unseres geliebten Schrod, ich kann es bis heute einfach nicht fassen, dass er nicht mehr unter uns weilt.
ALBEN DES JAHRES
01. Psycroptic - Divine Council
02. Sigh - Shiki
03. Dark Millenium - Acid River
04. Revocation - Netherheaven
05. Rolo Tomassi - Where Myth Becomes Memory
06. The Troops Of Doom - Antichrist Reborn
07. Sarcasm - Stellar Stream Obscured
08. Soreption - Jord
09. Messa - Close
10. Scalpture - Feldwärts
NEWCOMER DES JAHRES
1. Die schwedischen Vittra haben mit „Blasphemy Blues“ einen richtigen Durchstarter aufs Parkett gelegt. Frönen dabei dem klassischen urigen Göteborg Todestahl der ersten Stunde. Garniert mit thrashigen und schwarzmetallischen Riffexplosionen, hat dieses Debut jede Menge Nuancen in sich vereint. Die mich einfach fasziniert zurück ließen.
2. Das Trio Jade stieg im November wie Phönix aus der Asche in meinem Redaktionsordner auf. Danke nochmals für die zielgerichtete Zuteilung. Denn das düstere und kraftvolle Debut der katalanisch/deutschen Konstellation zeigt versierten, klassischen Death Metal meets Death/Doom britischer Prägung, der mit seinen herrlich markanten morbiden Melodien recht schnell auf sich aufmerksam macht. Von Jade hört man sicher noch einiges, so schnell wie die Herren einen in ihren Bann zogen. Auch weil das Trio überaus sympathischer Natur ist.
3. Der selbst betitelte 17-minütige Wutbatzen von Harvested hatte mich auch gleich komplett umgehauen. Rasendes Blastgewitter, technisch feinsinniges Knowhow, tonnenschwere Midtempowalzen. Kawumm, technischer Death Metal kann so unterhaltsam sein, ohne monotones, selbst verliebtes Riffegewichse. Und das als erste EP einfach mal so dem geneigten Krachfetischisten vor den Latz geknallt. Alter Falter! Ich will, ich will mehr!
ÜBERRASCHUNGEN DES JAHRES
Es gibt zwei große Überraschungen, wovon die erstere für mich die Größere ist. Nie im Leben hätte ich erwartet das Psycroptic mit so einem sensationellen Album wie „Divine Council“ auftrumpfen würden. Dabei definieren sie technischen Death Metal völlig neu, der zwischen Thrash und Black Metal Einflüsse fern der generellen musikalischen Verortung ist.
Das Album lebt technische Spielfreude, wirkt jederzeit variabel und erfrischend. In dem Bereich habe ich nie etwas Besseres gehört. Wenn man die Laufbahn der Herren betrachtet, wie sie vom amerikanischen Frickel Death hin zum völlig alleinstehenden technischen Death Metal, mittlerweile ihren unumstößlichen Status untermauern, verneige ich mich einfach. Für mich die Band der Stunde. Ich bin einfach nur begeistert.
Die andere Überraschung ist zweifelsohne Sigh, die bereits seit den frühen 90er Jahren von sich reden machen. Die mit ihrem aktuellen Album „Shiki“ in all ihren löblichen Facetten auftrumpfen und mich schier begeisterten. Dabei ihrem Ruf gerecht werden und einen irren musikalischen, experimentellen Wahnsinn aus Black Metal, Doom Metal, Klassik, Oper, Jazz und klassischen Heavy Metal in Zeit und Raum manifestiert haben. Ihr glaubt das dabei kaum vernünftige Songs rausgekommen sind, ja ihr seid komplett auf dem Holzweg.
ENTTÄUSCHUNGEN DES JAHRES
Bands die mich überhaupt nicht abgeholt haben sind Behemoth, mit ihrem aktuellen Album „Opvs Contra Natvram“, selten ein Werk erlebt was so an mir vorbei rauschte. Und eine gewisse Belanglosigkeit nachhallen ließ. Für den Status der Band erwarte ich einfach deutlich mehr. In einem Jahr wird keiner mehr von diesem Album reden.
Auch war „Digital Noise Alliance“ von Queenryche eher ein ziemlicher Reinfall, selten so ein liebloses und gelangweiltes Album ohne Esprit, einer legendären Band gehört. Aber auch Iron Maiden haben sich im letzten Jahr kaum mit Ruhm bekleckert, für mich immer noch ein Rätsel wie sie in den letztjährigen Jahrespolls so weit oben landen konnten.
Eher solides Beiwerk produzierten auch Bands wie Kreator, Arch Enemy bis Amon Amarth, für meinen Geschmack. Oft fehlt den Bands auch mal der Mut etwas Neues und Erfrischendes auf die Kette zu kriegen, ich persönlich brauche von einer Band nicht alle zwei Jahre das gleiche Album mit den gleichen Zutaten und Ideen. Dafür hat die Musikszene auch viel mehr zu bieten.
GRÖßTER SCHORF DES JAHRES
Den größten Bullshit des Jahres haben für meinen Geschmack J.B.O. mit „Planet Pink“ verzapft, sorry aber mit diesem Klimbim Unsinn konnte ich noch nie was anfangen. Und ja, ich kann darüber auch nicht lachen.
GRÖßTER VERLUST 2022 UND WÜNSCHE FÜR 2023
Für mich ist es immer noch nicht greifbar, wird es wohl auch nie. Das Mark Schrod nicht mehr unter uns weilt, ist komplett nicht realistisch für mich. Wie auch andere gute Freunde die bisher gehen mussten. Ich fand es so schön als auf dem Toxpack Heimspiel dieses Jahr im Berliner Huxleys, auch von Schrod nochmals verabschieden konnte. Eine tolle Idee mit der großen Leinwand und den tollen, alten Fotos.
Mehr reden miteinander, nicht übereinander. Baut Brücken, reißt sie nicht ein. Frieden und Liebe!