Label: Arising Empire
VÖ: 15.03.2019
Stil: Metalcore
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Das Label Arising Empire hat mittlerweile und gerade im Bereich des jugendlichen Kulturgutes Metalcore wirklich gute deutsche Bands am Start. Eine davon, wie wir im Ruhrpott sagen würden, kommt gleich von umme Ecke, nämlich aus Gelsenkirchen. Die Band Any Given Day schickt sich dieser Tage an, ein weiteres Stück brachialer Urgewalt in Form des neuen Albums „Overpower“ auf uns loszulassen. Bisher ist nach meinem Empfinden die Band eigentlich noch zu Unrecht mit dem Prädikat „underrated“ versehen, das sollte sich mit dem neuesten Werk aber zügig ändern.
Mit dem Vorgänger „Everlasting“ verschafften sich die Jungs bereits ausreichend Gehör in der Musiklandschaft und wurden entsprechend als Hoffnungsträger teilweise schon ordentlich abgefeiert. Nicht nur einen Einstieg in die deutschen Albumcharts mit Platz 14, auch eine Tour als Support von Bury Tomorrow in UK gab es damals als kleine Belohnung serviert. Jetzt sind wir fast drei Jahre weiter und es gilt diese Eindrücke mindestens zu bestätigen.
Was mir persönlich aufgefallen ist, die Songs der Jungs um „Mister Clean Voice“ Dennis Diehl klingen eine ganze Spur reifer, das Material wirkt insgesamt ausgefeilter und die Produktion ist einfach nur phänomenal. Klar, das Rad wird auch hier nicht mehr neu erfunden! Das Makel, eine eigene Identität zu erschaffen, sollte dennoch im Fokus stehen, und das gelingt den Pottis bis auf wenige Ausnahmen auch richtig gut.
Gerade der Mix aus atmosphärischen Parts mit cleanen Vocals, angedockte, schockende Breaks, unterlegt durch monströse Gitarrenriffs, diese zerdrückenden, abartig bösen Growls, das passt alles wunderbar zusammen. Songs wie der Opener „Start Over“, „Savior“ oder dem total abgefahrenen „Taking Me Over“ dienen hier grundsolide als Vorreiter und Ideengeber für folgende Titel.
Im Vergleich zu anderen Bands dieses Genres wirken die Songs dabei weniger verspielt, dafür minimal geradliniger, wenn auch dezent weniger massentauglich ausgelegt. Mit „Loveless“ gibt es aber auch diesen einen Song, der passgenau zugänglich für die breitere Masse erscheint und durchaus Clubhitpotential in sich trägt. But who cares? Betrachten wir die Gesamtheit, bekommen wir einen beeindruckend, ausdrucksstarken Genrevertreter ans Ohr geliefert!
Auch wenn der ein oder andere Song („Devil Inside“,“Never Surrender“) dabei nicht unbedingt sofort zündet, sich selbst zu hinterfragen und vielleicht etwas experimenteller zu Werke gehen, auch das scheinen die Jungs verinnerlicht zu haben. Trotzdem bleibt die harte Gangart immer das exklusive Grundgerüst, und was gibt es dann Schöneres als ein Album zu checken, wo man ständig das Gefühl hat, ein paar krasse Jungs verfolgen dich mit der musikalischen Keule in der Hand?
Any Given Day machen mit „Overpower“ also einen weiteren, riesigen Schritt nach vorn, so wie im Ruhrpott vorgelebt, mit absolut ehrlicher, kompromissloser Mucke und ohne den ganz großen Firlefanz. Im Gegensatz zu den Fußballkollegen aus der Heimatstadt, zeigt die Formkurve also weiter deutlich nach oben, wobei noch längst nicht alles Potential ausgeschöpft wurde.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Start Over
02. Loveless
03. Savior
04. Taking Over Me
05. Lonewolf
06. Devil Inside
07. Sure To Fail
08. In Deafening Silence
09. Whatever It Takes
10. Fear
11. Never Surrender
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