SARCATOR – S-T (2020)
(6.600) Olaf (9,5/10) Death/Thrash Metal
Label: Redefining darkness Records
VÖ: 30.10.2020
Stil: Death/Thrash Metal
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Wenn man schon in jungen Jahren im heimischen Elternhaus permanent mit Uffta-Uffta-Mucke vollgedröhnt wird, darf man sich als Erziehungsberechtigter nicht wundern, wenn der Sprössling irgendwann dem Papa nacheifert. Kritisch wird es erst, wenn der Erzeuger feststellt, dass die Band des Sohnes mit dem ersten Album seine alteingesessene Truppe komplett pulverisiert und an die Wand nagelt. So geschehen im Falle von Sarcator und Gitarrist Mateo Tervonen, der seinem Vater, The Crown Sechssaiter Marko, mit seinen drei Mitstreitern und deren Debütalbum „S-T“ gehörig den akustischen Arsch versohlt.
Die vier Bengels aus Südschweden zocken eine unverschämt frische Mischung aus traditionellen, thrash/deathigen Riffs, die allerdings im Gegensatz zu den meisten ihrer Landsleute erfrischend NICHT nach HM2 klingen, sondern vielmehr ein wenig Bay Area Feeling verbreiten und vermischen diese mit ein wenig Schwarzgeräucherten und einem todesbleiernden Bellen von Gitarrist Felix Lindkvist. Dieses großartige Gemischt reißt einem vom ersten Takt an die Haut vom Gesicht und man kann nicht umhin, sofort im Takt mitzumoshen und mit der imaginären Gitarre die Riffs nachzustellen. Manchmal gibt es auch ein paar wenige Blastbeats, die ich normalerweise in solch einer Gemengelage nicht unbedingt schätze, hier allerdings passen, wie die berühmte Faust auf Eimer, oder Arsch auf Auge…egal, Ihr wisst schon…
Nun ist es ja meistens so, dass hoffnungsvolle Newcomer oft mit toller Mucke auf sich aufmerksam machen, die Songs aber häufig unter einer, dem Status geschuldeten, billigen Produktion leiden, die zu keinem Zeitpunkt das Potential der Musiker ausschöpft. Im Falle von Sarcator trifft das zu keinem Zeitpunkt zu, ganz und gar nicht. Egal, wer da an den Knöpfen saß, er hat alles aus der Band rausgekitzelt und ihnen einen nackenbrechenden Sound verpasst, der den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Alleine der Drumsound ist so unfassbar brutal, dass es einem die Nackenmuskulatur zerfetzt. Rototoms, die Snare, hier passt einfach alles. Obergeil!
Mit solch brillanten Veröffentlichungen wie in diesem Falle „S-T“ von Sarcator braucht sich unsere Szene keinerlei Sorgen zu machen, dass unsere geliebte Musikrichtung irgendwann einmal vom Aussterben bedroht sein könnte. Auf diesem hier vorliegenden Juwel gibt es 49 Minuten auf den Punkt auf’s Maul und wer da nicht mitmacht, hat unsere Musik nicht verstanden. Ich prophezeie der Band eine mehr als glorreiche Zukunft!
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Abyssal angel
02. Manic rapture
03. Deicidal
04. Midnight witchery
05. The hour of torment
06. Circle of impurity
07. Heretic’s domain
08. Desolate visions
09. Demonstrike
10. Purgatory unleashed
11. Cryptic pain