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PSYCHAOTIC | MORBITORY | ANNEXATION

08.03.2019 – Berlin @ Tommyhaus


Nach einer etwas längeren und leider gesundheitlich notwendigen Auszeit, sollte heute Abend endlich mal wieder Livemucke auf meinem Speiseplan stehen, quasi als Training für die anstehenden Konzerte der nächsten Zeit und da dieses nette kleine und feine Event sicherlich nicht ganz so überfüllt sein würde, wie so manch anderes Konzert dachte ich: Jawoll, hin da und Grenzen austesten. Weit gefehlt, denn schon bevor die erste Band etwas verspätet die Bühnenbretter betrat, war das Tommyhaus brechend voll, was mich unglaublich für Veranstalter Palu freute und weiterhin die vielbesprochene These, dass Berlin den Underground nicht supporte, ad absurdum führte. Schade nur, dass das hauseigene und von mir hochgeschätzte 1319 Bier nicht mehr auf dem Speiseplan stand, da die Privatbrauerei wohl pleite gegangen sei. Na gut, ein, zwei leckere Augustiner tun‘s natürlich auch und so langsam stieg die Vorfreude auf die erste Truppe.

Ich jedenfalls begab mich in die erste Reihe, wo sich bereits eine stattliche Anzahl an Feierwütigen zusammengerottet hatten und ein Typ neben mir mir zuprostete und sich dafür bedankte, dass ich so weit vorne stehen würde. Entpuppen tat er sich als Infektörr, Frontmann des Openers Annexation, welche dann gegen kurz vor halb 10 zum Tanztee intonierten und eine beachtliche Reaktion erzielten. Klar konnte man keinen Highclass Sound erwarten, doch vorne wurde es zuweilen mächtig laut, was schade war, konnte man so leider nicht vollständig dem Können des Fünfers lauschen, die ein mächtiges Brett auffuhren. Gefiel mir außerordentlich gut, vor allem die Energie und Unbändigkeit, welche großartige Songs wie „Brute force“, „Jackhammer“ hervorbrachte. Scheinbar hatte dies unsere ehemalige Kollegin Marlen, die erstmals im Februar 2018 über die Band berichtete, ebenfalls nachhaltig beeindruckt, denn sie glänzte ebenfalls mit Anwesenheit, was mich nach einer langen Zeit des Nichtsehens sehr freute.

Seinen Einstand an den Kesseln feierte heute noch ganz nebenbei Paul, der mit einem Sadus Shirt bewaffnet (da kann man bei mir eh nichts falsch machen…) mächtig Kniegas gab und für seine Bandkollegen einen mächtigen Teppich ausrollte. Dadurch kam der neue Song „Inherent brutality“ richtig mächtig zur Geltung und verheißt für ein angedrohtes, kommendes Album mehr als nur Gutes. Nach 9 Songs war die Show Geschichte, die Zuschauer happy, die Band anscheinend ebenso. Fazit: Alles richtig gemacht!

Das aus der freien und Hansestadt Hamburg mächtig guter Todesstahl kommt, wissen wir seit Endseeker oder Surface. Von Morbitory hatte ich nur deren von uns nicht ganz so gut bewertete Mini LP „Into the morbitory“ im Hinterkopf und war dementsprechend gespannt, wie sich das Quartett live präsentieren würde. Und ich muss sagen: Holla die Waldfee! Ohne großen Schnickschnack, Intros oder technischer Spielereien gaben die Jungs Vollgas und präsentierten richtig geilen Todesstahl, der schnörkellos dargeboten wurde. Fand das anscheinend fachkundige Publikum ebenso, denn vor der Bühne gab es mächtiges Gedränge, so dass ich mir die ganze Geschichte aus einer sicheren Entfernung anschauen musste. Leider, denn ich hätte mir die ganze Schose gerne ein wenig näher gegeben. Die Riffs aus der BC Rich von Michael schnitten durch den verrauchten Saal und die herrlichen Grunts von Nils Burow gaben der ganzen Geschichte den richtigen Schliff. Meine Fresse, waren die Hanseaten gut und lassen für die Zukunft auf mehr hoffen. Stark!

Vor dem Konzert traf ich auf den Berliner Tausendsassa Tom, der neben tausendeinhundertvierunddreißig anderen Bandprojekten nun auch beim Headliner Psychaotic den Viersaiter erklingen lässt und folgende Anekdote zum Besten gab: „Immer wenn ich irgendwo in den Backstage gehe, fragen mich die Leute: Du? Wo spielst du denn nu schon wieder mit.“ In dem heutigen Fall bei den Deathgrindern aus der Bundeshauptstadt, die bereits im Vorfeld androhten, alle bisher veröffentlichten Songs auch live zu performen, was bei der hervorragenden selbstbetitelten Scheibe von 2017 weniger einer Drohung, sondern vielmehr einem Versprechen gleichkam. Dies hielten sie auch ein und trugen technisch hoch versiert und motiviert ihre Lyric zur Leier. Die Zuschauer jedenfalls feierten die Jungs an allen Regeln der Kunst ab und auch wenn der Sound an manchen Stellen ein wenig suboptimal war, schien jeder der Beteiligten seinen Spaß zu haben. Es wird Zeit, das Psychaotic aus dem Schatten kommen, einen fetten Deal an Land ziehen und die Welt mit ihren musikalischen Schandtaten überziehen. Ein Song wie „Verwüstung“ sollte dazu definitiv beitragen.

Danke an alle Beteiligten, die sich voll reinknieten und diesen Abend zu einer mehr als großartigen Veranstaltung werden ließen. Volle Hütte, motivierte Bands und leicht einen sitzen. Herz, was willst du mehr?



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