L7

30.08.2016 - Berlin @ C-Club

Wie war ich letztes Jahr aus dem Häuschen, als ich erfuhr, dass meine Lieblings Riot-Girrrls wieder zusammen sind und bei Onkel Slash in der Zitadelle im Vorprogramm spielten. Nur doof das ich zu selbiger Zeit meinen fetten Ranzen von der ägyptischen Sonne bestrahlen ließ. Nach unzähligen Liebesbekundungen über Facebook, Twitter, Flickr und Instagram und einer erneuten Einladung zu einer Spielaudienz im hiesigen Hauptstädtchen, kam doch endlich im Frühsommer 2016, die Mitteilung über eine eigene Headliner-Tour durch Europa, inklusive Berlin – Juhuuu!

Das waren die News schlechthin! L7 kamen in Originalbesetzung zu ihrer Hochphase zwischen ´92 und ´96 mit Donita Sparks, Suzi Gardner, Dementra „Dee“ Plakas und Jennifer Finch. Da ihr letzter, offizieller Output von 1999 war, konnte die Setlist ja nur mit Hammergranaten voll gespickt sein. Doch zunächst galt es erst mal das Vorprogramm zu überstehen. Auf wessen Mist die Alleinunterhalterin mit Akustikgitarre gewachsen ist, deren Namen ich schlicht vergessen habe, erschloss sich mir nicht. Die Songs von Frau „Weißichnichtmehr“ passten mehr in eine Hotelbar bei Kerzenschein und einem Gläschen Rotwein. Ne, ne, das war mehr zum weghören.

Die Umbaupause von gut 25 Minuten ertrug das gemischte Publikum geduldig. Es war amüsant zu seinen, dass neben dem erwartungsgemäß hohen Punk Anteil, auch der Beamte im gehobenen Dienst, mit dem Metal Freak und dem Alternativ Hippie, gebannt darauf warteten, was nun folgen würde. Allen gemein ist die anhaltende Liebe zu einer der Metal-Punk-Alternativ-Grunge Ikonen der 90er Jahre. Entsprechend höher war auch der Altersdurchschnitt der Anwesenden. Man sah kaum junge Erwachsene. Wenn doch, dann im Schlepptau der L7 affinen Eltern.

Als dann die pausenfüllende Pop-Soul Mucke, in der Form eines Intros, einfach etwas lauter gedreht wurde, ertönten die ersten „L7, L7“-Rufe. Dann kamen die Ladys auf die Bühne und es ging auch gleich los mit „Deathwish“. Der Columbia Club war nun sehr gut gefüllt und die Sommerhitze tat ihr Übriges dazu, so dass Funke sofort übersprang und die Meute sich von vorne bis hinten in Bewegung setzte. Es wurde geschubst, gebangt, gewackelte, oder einfach nur mit dem Fuß mit gewippt. „Andres“ wurde umjubelt und bei „Everglade“ gab es die erste Mitgrölchöre.

Es folgte ein Potpourri an schmissigen und lässigen Songs der Marke „Monster“, „One more thing“ oder „I need“. Dazwischen wurde gerockt und gebangt zu „Fuel my fire“, „Crackpot baby“ oder „Drama“. Die Girls hatten sichtlich Spaß und bedankten sich mehrmals beim Publikum, das seinerseits immer mehr mitrockte und nach jedem Song laut applaudierte.

Mit „Shove“, „Freak magnet“ und vor allem ihrem Gassenhauer „Shitlist“ wurde das Ende des offiziellen Gigs eingeläutet. Bis dahin wurde gerade Mal knapp eine Stunde gespielt, aber immerhin schon 16 Songs runter geholzt. Die Ladys ließen sich zum Glück nicht lange Bitten und es folgten die Rausschmeißer „American Society“, der Megahit „Pretend we´re dead“ und ihr schnellster Song „Fast and frightening“. Dann war (schon) Schluss!

Trotz anhaltenden Pfiffen, Zugabe Rufen und lautem Trampeln, ließen sich L7 nicht mehr hervorlocken aus dem Backstage Bereich. Auf der einen Seite Schade, auch weil weitere Hits wie „Bad Things“ und vor allem „Wargasm“ fehlten. Aber wer will schon meckern. Die Ramones haben auch immer nur 70 Minuten gespielt und Vollgas gegeben. Auch L7 hielten sich zum Glück nicht mit langen Ansagen und Erzählungen auf, sondern kredenzten uns ein Best-Of ihres Schaffens, mit einem Fokus auf ihre Megaseller „Bricks are heavy“ und „Hungry for stink“. Ich war jedenfalls vollends zufrieden. Auch wenn die vier Damen nicht mehr so derbe drauf waren wie früher, versprühten sie immer noch mehr Riot Girrrl Spirit, welchen so möchte-gern Aggro Mädels wie Pink, oder Lady Gaga gerne innehätten. L7, ich liebe Euch und Danke für den geilen Abend!!!

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