MADSTOP | FURNAZE | BETALMAND

14.11.2015 - Potsdam @ Spartacus

Potsdam liegt zwar direkt vor meiner Haustür und dennoch erlebte ich an diesem nasskalten Samstagabend meine livetechnische Premiere in Brandenburgs Landeshauptstatdt. Zum Tanztee hatten die dort beheimateten Betalmand, unsere Redaktions-Intimusse Furnaze und die an diesem Abend ihr neues Album „The lobotomizer“ vorstellenden Madstop geladen und die Leute kamen zahlreich in den durchaus ansehnlichen Spartacus Club. Kein Wunder, sollte dieser Abend musikalisch eine schöne Abwechslung bieten und bei einem Bierpreis von einem bis 2 Euro kam man auch gut in die entsprechende Feierlaune. Es wurden anfangs viele Hände geschüttelt, Anekdoten ausgetauscht und sich langsam eingestimmt auf die erste Combo des Abends, die dann auch ein mächtiges Fass aufmachten…

Komischerweise gibt es hierzulande tatsächlich noch Leute, die sich am Bandnamen dieser unfassbar geilen Jungs reiben, was nie und nimmer ihre musikalischen Qualitäten in Abreden stellen sollte und darf, denn Betalmand können in meinen Augen in naher Zukunft die Lücke schließen, die Bolt Thrower aufgrund mangelnder Veröffentlichungen schmerzlich hinterlassen haben. Qualitativ ist der Fünfer jedenfalls keinen Deut schlechter als die Panzerwalze aus Coventry und mit einem saufetten Sound ausgestattet legte der Fünfer gegen halb zehn los und packte die Meute sofort bei den Eiern…naja…sofern sie männlich waren, was natürlich nicht heißen soll, dass es den zahlreich anwesenden Mädels nicht gefiel. Im Gegenteil…man konnte in der wogenden Masse durchaus die eine oder andere Maid ausspähen, die dem bärtigen Quintett den einen oder anderen schmachtenden Blick zuwarf.

Dementsprechend motiviert agierten die Jungs dann auch, ließen sich durch eine drumtechnische Panne bei Didi nicht aus der Bahn werfen und bolzten ihren Todesblei gekonnt und routiniert herunter. Unser Redaktions-Duo Chita und Felix fanden zwischen ihren Riffgewittern immer mal wieder Zeit, die eine oder andere Pose darzubieten, Frontmann Pepito begeisterte mit seinen glasklaren Growls und die Rhythmus Fraktion um den bereits erwähnten Didi und Viersaiter-Aushilfe Säsch (Konni war leider verhindert) verlegten einen mehr als passenden Teppich. Im Ernst, wann gibt es endlich ein Album dieser begnadeten Death Metal Band für die breite Masse? FDA Rekotzt fallen mir da spontan als Erste ein…also…Rico, übernehmen sie! Gnadenloser Abriss!

Zu Furnazeirgendetwas großartig Einleitendes zu sagen, wäre Eulen nach Athen tragen, ist das Londoner Trio doch bereits unseren aufmerksamen Lesern mehr als wohl bekannt. Ebenso schien sich das spielerische Geschick von Krimson weit über die angelsächsischen Grenzen hinaus herumgesprochen zu haben, wurde doch die zweite und dritte Reihe im Publikum während des erneut grandiosen Gigs fast ausschließlich von Musikerkollegen bevölkert, die ein ums andere Mal mit einer ausufernden Maulsperre zu kämpfen hatten. Mir ist es immer noch ein Rätsel, weshalb Furnaze nicht schon längst einen viel größeren Status innehaben, denn ihr filigraner und handwerklich großartiger Thrash Metal ist einfach nur herausragend.

Überhaupt stellte ich während dieses Gigs fest, dass ich Krimson, Andie und Enrico bereits unzählige Male live gesehen habe und niemals auch nur einen ansatzweise „nicht-guten“-Gig gesehen hätte. Furnaze ist es egal, ob vor der Bühne einer, zehn oder hundert Zuschauer stehen, hier wird immer Vollgas, Spaß und unglaublich gute Songs geboten, was die Anwenden auch dementsprechend honorierten. Überhaupt war die Stimmung großartig und dementsprechend motiviert bot der glatzköpfige Saitenvirtuose eine (wie immer) unfassbare Performance, dem seine Rhythmus Crew in Nichts nachstand. Songs wie „None more black“ oder „Fight“ sind ja auch Abrissbirnen der feinsten Art. Wird langsam mal Zeit für ein neues Stück Polycarbonat Herrschaften! Alle Daumen nach oben! Furnaze haben sich an diesem Abend auf jeden Fall eine Menge neuer Freunde erspielt!

Nun stand aber der Gastgeber dieses Abends auf dem Speiseplan und wenn mit Didi nicht drauf aufmerksam gemacht hätte wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Madstop rückwärts gelesen Potsdam heißt. Da stellt sich mir die Frage, wann dann Bands wie Nilreb oder Revonnah auf der Bildfläche erscheinen. Spaß beiseite, denn der Vierer konnte was, auch wenn es anfangs ein klein wenig holprig rüberkam. War vielleicht auch ein wenig die Nervosität aufgrund des in Eigenregie aufgenommenen Albums „The lobotomizer“, welches es an diesem Abend vorzustellen galt, geschuldet. Im Laufe des weiteren Auftritts fanden die Jungs jedenfalls in die Spur und wurden nach hinten raus immer besser und könnten mit ihren modernen Thrash Metal durchaus gefallen. Vor der Bühne war es zwar nicht mehrt ganz so voll wie bei den beiden Anheizern, doch dafür gab es einen zünftigen Moshpit, der das auf der Bühne Gebotene gebührend unterstrich. Mal schauen (und vor allem hören), was das Album kann, welches wir demnächst reviewen werden. War auf jeden Fall ein Gig, der Lust und Appetit auf mehr macht.

Zum Schluss gab es noch eine zünftige Cover-Session, bei dem ich mich ebenfalls nicht halten konnte und einmal mehr mit Krimson zusammen Slayer und Metallica Klassiker zum Besten gab. Vielleicht ein wenig zu dolle, denn am heutigen Tage ist meine Stimme vollkommen im Eimer. Lag es an dem Bier? An meiner nicht trainierten Stimme? Egal…ich hatte nächsten Tag eine Birne und keine Stimme mehr. War also ein mehr als famoser Abend!

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