BOLT THROWER | MORGOTH | SOULBURN

23.09.2014 - Berlin @ SO36

Man muss sich vor diesem Konzertspektakel mal eins vor Augen führen: Das letzte Album von Bolt Thrower? 9 Jahre her. Das letzte (Studio)Album von Morgoth? Da sind mal locker 18 Jahre ins Land gegangen…und Soulburn? Ganze 16 Umkreisungen um die Sonne. Dennoch war die Rundreise der britischen Bolzenwerfer binnen Tagen komplett ausverkauft und das Volk war in Wallung. Klar, denn Bolt Thrower auf ausgedehnter Clubtour gab es zuletzt 2006 und wer die Band einmal in seinem Leben live gesehen hat, kann sich schwerlich aus deren Bann befreien. Somit zogen Chris, Marky und ich Richtung SO36, um diesem fulminanten Ereignis mit unserer Anwesenheit Glanz zu verleihen.

Ebenfalls ein MUSS auf jedem Konzert der Briten ist das Merch, denn wer ein Bolt Thrower Shirt besitzt war entweder schon einmal bei einem Gig der Briten, hat sich eins von dort mitbringen lassen oder hat bei irgendwelchen dubiosen Zwischenhändlern eins erworben. Im Vorfeld sah ich jedenfalls, dass irgendein geldgeiles Arschloch bei einer bekannten Verkaufsplattform ein offizielles Tourshirt dieser Rundreise für 39 € anbot, obwohl dieses am Stand lediglich 12 € gekostet hat. Penner…jedenfalls war der Andrang am Eingang bereits eine Stunde vor offiziellem Beginn riesig, denn jeder wollte ein bedrucktes Leibchen erwerben, was Chris und ich auch als Erstes (!!!) schafften und locker zusammen 7 Shirts, 2 Zipper und nen Basecap einsackten. Das Geld war und ist es bei BT IMMER wert!!!

Das SO36 war jedenfalls bereits gut gefüllt, als die Holländer von Soulburn den Abend eröffneten und der bereits jetzt schon gut angeheiterten Menge mächtig vors Schienbein traten. Kein Wunder, verstecken sich hinter dem Bandnamen keine Geringeren als die ex-Asphyx Recken Bob Bagchus und Eric Daniels, sowie Grand surpreme Bloodcourt Klampfer Remco Kreft und Legion of the damned Klampfer Twan van Geel, der hier allerdings den Viersaiter und das Mikro bedient. Alte Hasen also, die mit ihrem eiskalten Riffgewitter schon einmal mächtig die Keule schwangen. Stumpf, eingängig und frostig, eine gute Mischung, die zuweilen an eine langsamere Version von Necrophobic erinnerte und mächtig ins Tanzbein ging. Vor der Bühne war noch genug Platz, um die Matte kreisen zu lassen und die Jungs richtig abzufeiern, denn das war ein fetter Gig. Etwas weiter hinten im Kreuzberger Schlauch allerdings kam der Sound etwas breiig an, was bei vielen (auch bei den Hauptacts) später noch für Unmut sorgte. Wir konnten uns jedenfalls nicht beschweren, freuten uns über eine mächtige Todesblei Keule, die auf uns herniederging und freuen uns jetzt bereits auf das am 17.November via Century Media erscheinende neue Album namens „The suffocating darkness“. Daumen hoch!

SETLIST:
Hellish entrapment
Under the rise of a red moon
Crypts of the black
In suffocating darkness
Hymn of the forsaken
Claws of tribulation
Feeding on angels

Tja, was soll man groß zu Morgoth noch schreiben, wenn man bereits fast alle Synonyme auf diese großartige Band früher verbraucht hat? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und somit lassen wir doch einfach mal den Gig Revue passieren, der so unfassbar geil war, dass es mich wieder mächtig juckt, mehr von meinen teutonischen Death Metal Faves zu sehen und zu hören. Die Setlist war zum niederknien und auch die beiden neuen Songs „God is evil“ (warum klebte aber der Text des Songs auf der Bühne vor den Monitorboxen? Bitte um Aufklärung) und auch „Die as deceiver“ fügten sich so dermaßen nahtlos in das Hitpotpourri, als wären sie bereits vor 20 Jahren geschrieben worden…was natürlich nicht heißen soll, dass sie altbacken oder verstaubt klingen würden, was eh kein Song von Morgoth tut. Basser Soti ist längst ein Blickfang auf der Bühne, Marc Grewe schreit wie in seinen besten Tagen, Harry und Sebastian brillieren mit Killerriffs und Marc Reign gab perfekt den Takt vor. Das Fazit kann nur lauten: Wenn das hoffentlich bald erscheinende neue Album der Jungs auch nur ansatzweise so gut wie die vorab veröffentlichte 7‘ ist, brauchen Morgoth zukünftig keinen Supportslot mehr, sondern werden die Clubs alleine füllen. Das war großes Bodenturnen die Herren!!!

SETLIST
Body count
Exit to temptation
Suffer life
Sold baptism
God is evil
Under the surface
Resistance
Die as deceiver
Burnt identity
Isolated
Pits of Utumno

Nach dieser schweißtreibenden Angelegenheit war ich jedenfalls reif für ein weiteres Bier und den finalen Toilettengang, denn Bolt Thrower musste ich aus nächster Nähe verfolgen und bei dem nun langsam bedrohlich aus allen Nähten platzenden SO36 konnte ein plötzlich auftretender Harndrang zu einem persönlichen Waterloo ausarten…

Leider sammelten sich vor der Bühne nun ein paar „unmetallische“ Gesellen, die weniger darauf aus waren, die Todesbleier aus Coventry zu bewundern, sondern vielmehr durch Rumgeschubse und aggressives Auftreten Stunk darauf aus waren, Stunk zu machen. Ätzend! Dennoch bekam ich beim erklingen des Intro Gänsepelle und als dann „War“ ertönte, war es um sämtliche Zurückhaltung geschehen…was für ein Sound, der in meinen Augen entgegen einiger anderer Meinungen fett und fordernd aus den Boxen ballerte. Die Riffmaster machten keine Gefangenen, er wurde gebangt und ein Monstersong nach dem anderen ins brechend volle Auditorium gefeuert. Höllegeil! Aaaaber…was sich Karl Willets da erlaubte, war nicht korrekt. Klar kannten die meisten der Anwesenden die Songtexte, doch die Halle permanent mitsingen zu lassen weil der gute Herr scheinbar lattenstramm ins Mikro röchelte und viele Textpassagen einfach ausließ, ist nicht die feine englische Art. Irgendwann war es mir aber egal, denn „Mercenary“, „Cenotaph“, „Warmaster“, „The killchain“ oder oder oder…ich war in einer eigenen Welt. Natürlich nicht zu vergessen das über alles thronende „No guts…no glory“. Unfassbar geil, schweißtreibend und einfach nur die Bestätigung, das Bolt Thrower die unangefochtenen Meister der internationalen Death Metal Riege sind! Neues Album? Drauf geschissen! Ich ziehe mir auch gerne noch 100-mal die Klassiker rein.

Nach „Entrenched“ im zweiten Zugabenblock war dann Schluss und die schwitzende Menge schob sich durch den Schlauch nach draußen…und trotz der scheinbar alkoholbedingten Ausfallerscheinungen des Frontmanns war der Grundtenor einhellig: Dieses Konzert war ein absolutes Highlight der letzten Jahre und wer das verpasst hat, ist selber schuld! FOR VICTORY!!!

SETLIST:
Intro (Battle for Britain)
War
Remembrance
Mercenary
World eater
Cenotaph
Anti-Tank (Dead armour)
Warmaster
Where next to cnquer
This time it’s war
The IVth crusade
…for victory
Not guts, no glory
The killchain
Powder burns
In battle there is no law
When cannons fade
Silent demise
Entrenched

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