KATAKLYSM | KRISIUN | FLESHGOD APOCALYPSE

09.01.2014 - Berlin @ C-Club

Das neue Jahr fängt großartig an! Nicht nur, dass momentan unfassbar gute Releases die Auswahl der Reviews zu einer fast unlösbaren Aufgabe macht, auch konzerttechnisch steht in nächster zeit Großes an. Den Auftakt hierfür machten am gestrigen Donnerstag die kanadischen Hyperblast Tiere von Kataklysm, die zusammen mit Krisiun und Fleshgod Apocalypse die Billing-technische Messlatte für die nächsten Wochen ziemlich hoch schraubten. Dachte die Mehrzahl der Leute anscheinend ebenso, denn der für dieses Event auserkorene C-Club war zum bersten gefüllt. Stark und völlig zu Recht, denn hier sollte es an diesem nasskalten Abend mächtig eins auf die Fresse geben. Negativ allerdings war das Merch: Furzlangweilig! Lediglich die Wein und Pasta-Kollektion aus dem Hause FA brachte uns zum schmunzeln. Also Vinyl eingesackt, wenn’s schon keine ordentlichen Shirts gibt…

Pünktlich wie die Maurer um 19 Uhr legten die Italiener Fleshgod Apocalypse dann los und konnten mit ihrem Mix aus Klassik und rasendem, technisch brillanten Todesstahl mehr als begeistern. Die Fäuste wurden in die Höhe gereckt und dementsprechend motiviert hauten die Fünf, die sich mit einer Operettensängerin verstärkt hatten, eine Monsterbrett raus. Der Sound war geil und wenn man Songs wie „Minotaur“, „Requiem in Ci-Minore“ oder „The violation“ im Programm hat, kann eigentlich nichts schiefgehen. Wenn ich überlege, wie ich die Jungs damals erstmals mit Vader und Marduk auf Tour erlebte und wie sie sich nun über die Jahre freigeschwommen haben, ist das was ich hier heute erleben durfte ein Quantensprung. Allein die Gitarrenarbeit Tommasso Riccardi und Cristiano Trionfera war das Eintrittsgeld wert, denn wie die Finger bei den ultraschnellen Passagen übers Griffbrett wichsten…meine Fresse! Dafür wurde die Superzeitlupe erfunden! Exzellent! Der mehr als überschwängliche Applaus des vollen Hauses war mehr als berechtigt, auch wenn ein mit mir befreundeter Musiker etwas Bedenken anmeldete. Das Gespräch in Auszügen:

„Megakiller!“
„Wieso? Haben sie vergessen, den Keyboarder einzustöpseln?“
„Wat meckerst Du denn schon wieder?“
„Der spielt halt immer andere Lieder als der Rest der Band“
„Nö…macht er diesmal anscheinend gut…“
„Dann ist er nicht eingestöpselt…“

Anhand der Shirtdichte konnte man im Vorfeld schon gut erkennen, dass Viele heute auch wegen dem Brasilianischen Trio von Krisiun erschienen waren und die ließen sich nicht lange bitten und holzten fulminant los. Witzig ist immer wieder das Schlagzeugspiel von Max Kolesne, was mehr als angestrengt aussieht, aber dennoch gut rüberkommt. Mastermind Alex Camargo jedenfalls war von den ausufernden Moshpits vor der Bühne sichtlich beeindruckt und legte eine äußerst überzeugende Performance hin. Das brummte heftig, obwohl ich immer wieder sage, dass auch hier ein zweiter Gitarrist dem Livesound gut tun würde, denn wenn Moyses Kolesne zu seinen Soli ansetzt, entstehen zuweilen doch einige Lücken. Dem Mob allerdings war dies furzegal und feierte das Trio gnadenlos ab. Die fies heruntergerotzte Interpretation des Venom Klassikers „Black Metal“ tat dazu sein Übriges und so verließen Krisiun die Bühne mit der Gewissheit, einer der Gewinner des Abends gewesen zu sein.

Etwas im Zweifel war ich dann beim Headliner, denn dem Thor’schen Enthusiasmus bezüglich des neuen Albums der Kanadier „Waiting for the end to come“ konnte ich nur bedingt folgen. Diese wurde aber im Laufe des Abends hinweggefegt, denn wenn man solche Granate wie „Like animals“, „Kill the elite“ oder „Elevate“ live hört, killen die ganz anders, als auf Platte. „Push the venom“, „Like angels weeping the dark“ oder „As I slithers“, Kataklysm spulten ein famoses Best Off Programm runter und begeisterten komplett. Ich habe die Band wirklich schon oft gesehen, aber so stark hatte ich sie nicht in Erinnerung. Maurizio stachelte das völlig durchdrehende Publikum immer wieder an und auch Neu Schlagwerker Oli Beauduin fügte sich perfekt in das Bild ein, selbst wenn sein Arbeitsplatz tierisch getriggert aus den Boxen dröhnte. Doch das was wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau. Kataklysm brannten ein Mörder Feuerwerk ab und begeisterten komplett. Ein grandioser Einstieg in das 2014er Konzertjahr!

Setlist:
Let them burn
Push the venom
Like angels weeping (the dark)
Like animals
As I slither
At the edge of the world
Taking the world by storm
Blood on the swans
Fire
Blood in heaven
Kill the elite
Prevail
Iron will
Elevate
In shadows and dust
Crippled & broken
The road to devastation

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