Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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So ´ne Art Jopi Heesters des Metal

Seit dem Widererscheinen auf der metallischen Landkarte im Jahre 2006 beehren uns die Thüringer alle 3 Jahre mit neuem Stöffchen, welche sich qualitativ auch immer vom jeweiligen Vorgänger wohltuend abhoben. Das war Ende 2015 nicht anders, als die Jungs von Mäcces ihre nunmehr vierte Scheiblette „Imperium“ mir und unserer Redaktion in Gänze als erste Pressevertreter zur Verfügung stellten und wir erneut konsternierten, dass die Mannen aus dem Bratwurst Ländle nichts an ihrer Einzigartigkeit eingebüßt haben…obgleich dies eine Kollegin eines anderen Fachmagazins erneut stark anzweifete. Grund genug mit Gitarrist Ralf einen kleinen Plausch auszurufen, der allerdings erst recht zustande kam und etwas kürzer ausfiel als ursprünglich vermutet.

Kennst Du Paul Anka und seinen Song „Diana“? Dürfte aufgrund des Titels nicht unbedingt in Deiner Playlist landen, oder?

Selbstverständlich kenne ich diesen Gassenhauer von Paul Anka. Allerdings ist das generell nicht meine Musik, höchstens mit 3,8 ‰ auf´m Turm.

Wie verarbeitet man eigentlich solch eine permanente Schelte besagter Dame, die scheinbar einen Narren an Euch gefressen zu haben scheint?

Geschmäcker sind halt verschieden. Bei manchen Kritikern herrscht allerdings intellektuelle Finsternis. Wie sagte schon der deutsche Kritiker Friedrich Luft: „Der Tadel, wo er mit der Lust am Tadeln vorgebracht wird, macht einen billigen Lärm und bleibt am Ende wirkungslos.“

Ich bedanke mich jedenfalls ganz herzlich, dass ich wohl der erste Pressevertreter war, der das Album zu Gehör bekam…und das wohl noch vor der Plattenfirma. Wie kam ich denn zu der Ehre?

Den Roughmix hat Felix Patzig vom Deaf Forever schon vorab gehört. Mit der Endfassung warst Du allerdings tatsächlich der erste Mann der schreibenden Zunft. Du hast uns auch schon das eine oder andere Mal geholfen. Da wollten wir uns mal erkenntlich zeigen.

Wie geheim waren eigentlich die Vorbereitungen zu „Imperium“? Ich habe jedenfalls nicht allzu viel im Vorfeld davon mitbekommen…allenfalls vage Gerüchte…

Geheim war da nichts. Wir haben bloß nicht so einen Wirbel darum gemacht. Es war halt wieder an der Zeit. Eigentlich sind die Abstände zwischen den Alben auch viel zu groß.

Gut lachen musste ich ja über meinen anfänglich gefaketes Review, was mir seitens Eurer recht großen Fanbase doch ziemlich übel genommen wurde, bevor wir die Sache aufklärten. Sehe ich es richtig, dass Ihr sehr loyale Fans habt?

Ja, das war ein gelungener Gag! Ohne die Fans würden wir nicht mehr existieren. Wir haben zwar sehr viele neue Fans gewonnen, aber es bewegt uns immer wieder, wenn Fans der 1.Stunde nach 30 Jahren immer noch unsere Konzerte besuchen.

Textlich hat sich ja auch erneut einiges getan, liegt der Fokus diesmal zwar erneut auf der, von mancher Seite kritisierten, Kriegsthematik, doch einige Songs kann man auch metaphorisch sehen. Ich meine da zum Beispiel „WN62“…

Auf WN62 bin ich erst durch eine Doku aufmerksam geworden und habe dann das Buch von Heinrich Severloh gelesen. Das hat mich sehr beeindruckt. So ging es Millionen von Soldaten im zweiten Weltkrieg. Umso bedrückender, das die ganze Welt immer noch ein Irrenhaus ist. Das wird sich wohl nie ändern. Krieg und Zerstörung sind wohl bis in alle Ewigkeit die Wegbegleiter der Menschheit. Es klappt ja zur Zeit auch wieder hervorragend, Feindbilder aufzubauen.


Ein Sturm wird kommen“ finde ich textlich leider sehr aktuell zurzeit. Wie siehst du die momentane Entwicklung in Deutschland bezüglich des erneut aufkeimenden Rechtsradikalismus?

Dafür das sich rechts etwas regt, hat doch unsere Regierung erst gesorgt. Ich beobachte mit Sorge, wie sich das Land in zwei Lager teilt. Vernünftige Argumente werden von beiden Seiten einfach ignoriert oder überbrüllt. So überlässt man linken und rechten Extremisten das Feld.


Mit „Soweit die Füße tragen“ habt Ihr den in meinen Augen monumentalsten Song Eurer Karriere aufgenommen. Dazu das Cello am Anfang, Ollis wirklich tolle Stimme…ich befürchte allerdings, dass dieser bei einer Spielzeit von über 9 Minuten eher selten live zum Einsatz kommen wird, oder?

Ob das nun der monumentalste Song ist, weiß ich nicht. Allerdings hast Du recht mit der Annahme, dass wir den Song eher selten live spielen.


Innerhalb unserer Redaktion gab es ein paar Nörgler, die einen solchen Superhit wie „Kamikaze“ vergeblich suchten. War Euch das damals eigentlich bewusst, was für einen Hit Ihr da geschrieben hattet und welchen Song würdest Du vom neuen Album diese Gassenhauer gegenüberstellen?

Zum Jubiläumskonzert haben wir die Fans wählen lassen, welche Songs sie favorisieren. Da lag „Maikäfer flieg“ ungeschlagen weit vorn. Kamikaze kam eher so im Mittelfeld. Deswegen kann ich das jetzt nicht nachvollziehen mit dem Hit. Auch bei youtube sprechen die Zugriffe eine andere Sprache. Da liegt Stalingrad weit abgeschlagen vorn. Auf dem neuen Album würde ich WN62 und Pawlows Haus als die neuen Gassenhauer bezeichnen.


Warum befinden sich mit „Death under moonlight“, „Fährmann“ und „Maikäfer flieg“ 3 Livesongs als Bonus mit auf der CD? Unbestritten tolle Nummern mit Gänsehautpotential, doch in meinen Augen irgendwie nicht nachvollziehbar…und ich erinnere mich irgendwie dunkel an eine Aussage von Hanjo, dass er selbst damit nicht ganz glücklich war…

Wir wollten halt zum Jubiläum noch etwas Besonderes herausbringen. Da unser 2010 neu eingespieltes 87er Demo aus Zeitmangel noch nicht in Sack und Tüten ist, haben wir uns für diese außergewöhnlichen Liveversionen entschieden. Die zwei unplugged Versionen wird man so nie wieder hören und für Fans, die den uralten englischen Kram nicht kennen, ist Death under moonlight sicher auch ganz witzig.

Alle 3 Jahre wieder...

Wir hatten zwischen den Alben immer drei Jahre Pause. Da wir alle arbeiten und Familie haben, ist Zeit ein kostbares Gut. Bis zum nächsten Album wird es hoffentlich nicht so lange dauern.

Erneut wird es zum neuen Album Vinyl geben. Mir scheint, dass es Euch selbst ein persönliches Anliegen ist, das schwarze Gold unters Volk zu bringen…

In der heutigen Welt ist alles so beliebig und austauschbar geworden. Vinyl schlägt halt noch den Bogen zur alten Zeit. Eine Platte aufzulegen entschleunigt ein bisschen unseren hektischen Alltag. Außerdem hat man noch etwas in der Hand und nicht nur ein paar Nullen und Einsen auf dem Stick oder Rechner.

Ihr ward dieses Jahr für mein Empfinden sehr aktiv im Livesektor. Kam mir das nur so vor, oder war das in den abgelaufenen 12 Monaten tatsächlich so viel?

Das kam Dir nur so vor. Wir haben nicht mehr gespielt als die ganzen Jahre zuvor.

2 Tage sind es noch bis zu Eurem 30jährigen Jubiläum, gefolgt vom Konzert am gleichen Abend in Erfurt. 30 Jahre…ist das überhaupt gedanklich für Euch zu verarbeiten?

Das geht schon. Der Zeitraum ist natürlich schon irre. Vor 30 Jahren stand noch die Mauer. Wo ist die Zeit hin?

30 Jahre…das ist doch wie ein Traum, oder? Schafft Ihr denn nochmal 30?

Da wäre ich 80! So ´ne Art Jopi Heesters des Metal. Solange Olli noch bei Stimme ist, machen wir weiter. Es sei denn die Buden bleiben irgendwann leer. Da setzen wir uns dann lieber auf die Veranda, hauen uns schön die Taschen voll mit alten Geschichten und trinken unseren Kamillentee (lacht)

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